Julia Bohndorf unterschreibt im KopfKino-Verlag
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Die KopfKino-Familie wächst. Heute begrüßen wir die gebürtige Leipzigerin Julia Bohndorf als neue Kollegin im Team. Damit schreiben bereits sechs Autor/innen Kurzromane in Spielfilmlänge für unterwegs und zwischendurch. Nächste Woche wächst die KopfKino-Familie abermals um eine weitere Kollegin, doch dazu nächste Woche mehr.
Aus Anlass der Vertragsunterzeichnung haben wir mit Julia Bohndorf ein Begrüßungsinterview geführt und waren gespannt, was sie selbst dazu sagt.
Hallo Julia, zunächst einmal herzlich willkommen in der KopfKino-Familie. Wir freuen uns schon sehr auf die Zusammenarbeit. Sag, wer ist Julia Bohndorf? Was für ein Mensch verbirgt sich hinter der Autorin?
Hallo Thomas, ich bin eine kichernde Chaotin mit unheimlich viel Lebensfreude, einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und einer Lache, die man immer wieder erkennt. Als gebürtige Leipzigerin hatte ich nach meinem Umzug erst ein paar Probleme mit dem Umgang der sturen Ostwestfalen, doch dann kam da dieser Mann (Westfale ja, aber nicht stur!) und ich fand ein neues Zuhause. Ich liebe Bücher, Hunde, Nudeln und mein Leben, ach, und meinen Mann. Ich bin Anfang dreißig und finde das ziemlich toll. Ich vermisse die 2 in der Zehnerstelle keineswegs, habe ich doch erst mit der magischen 3 all das gemacht, probiert und geschafft, was ich wollte. Im Übrigen bin ich schon auf die Vierzig gespannt.
Du wirst nicht von einer Agentur vertreten, sondern hast Dich auf eigene Initiative mit einer Geschichte beworben. Wie bist Du auf den KopfKino-Verlag gestoßen und was reizt Dich, in dem besonderen Format der KopfKino-Bücher zu schreiben?
Ich hatte da diese wahnsinnig tolle Märchennovelle für Jugendliche (passte nicht so ganz in dein Konzept) geschrieben und suchte ein Verlagszuhause. Ungefähr zur gleichen Zeit hatte Tanja Bern zum Erscheinungstermin von Distant Shore 1 groß gepostet: Veröffentlichung einer Novelle. Das war wie ein grell blinkender Leuchtpfeil. Ich schaute mir den KopfKino-Verlag genauer an und wollte ein Teil davon werden. Außerdem stehe ich total auf Hörbücher.
Wenig später tauchten Erna und Thea in meinen Gehirnwindungen auf, zwei verwitwete Rentnerinnen die sich gegenseitig nicht einmal die Butter auf dem Brot gönnen und mit gezückten Stützstrümpfen und ordentlich Ramilpril im Blut das Leben schwer machen. Ideal für den erwählten Verlag, schoss es mir durch den Kopf, und ich begann zu schreiben.
Novellen haben bei mir persönlich derzeit Lese-Hochkonjunktur, weil mir täglich mindestens 8 Stunden Zeit fehlen, und da es mir so geht, geht es bestimmt auch vielen anderen so. Das war mein Antrieb, eine eigene Novelle für Erwachsene zu schreiben.
Derzeit ist von Dir ein Jugendroman erhältlich: „Wo der Regenbogen anfängt …“, erschienen im SadWolf-Verlag. Er behandelt kein einfaches Thema, es geht um zwei Schwestern, von der eine akut an Leukämie erkrankt ist und einen Stammzellenspender benötigt. Ich glaube, Du engagierst Dich auch privat für die Deutsche Knochenmarksspenderdatei. Magst Du uns etwas über Dein Buch und Dein Engagement erzählen?
Ein Debütroman ist ja so oder so schon etwas ganz Besonderes für einen Autor, doch dieser beinhaltet eine Herzensangelegenheit: Die Stammzellenspende. Ich selbst bin als Stammzellenspender typisiert und gelistet. Ich rate jedem, ein paar Informationen darüber einzuholen. Unwissenheit kostet nämlich in manchen Fällen einem erkrankten Patienten das Leben. Der größte Unsicherheitsfaktor ist wohl, dass die unregistrierten und uninformierten Menschen glauben, man wolle ihnen ans Rückenmark. Das wollen sie NICHT! Die Stammzellen werden entweder aus dem Blut (ähnlich einer Blutspende, die etwas länger dauert) entnommen oder durch eine kleine OP am Beckenkamm aus dem Knochenmark. Das Rückenmark bleibt unberührt!
Und darum geht es auch in „Wo der Regenbogen anfängt …“. Niamh McKee ist an Leukämie erkrankt, und ihre Schwester Maeve scheidet als Spenderin aus. Es beginnt eine in der Realität vollkommen unmögliche Reise, die neuen Lebensmut, Freude und Hoffnung schenkt. Mein erster Roman ist fiktiv und das sowohl durch die angepasste Therapie als auch durch eine bestimmte Person, die etwas verspricht. Und doch vermag meine Geschichte für dieses schwere Thema zu sensibilisieren, was mich unheimlich glücklich macht.
Du schreibst seit 2012, bist aber sicher auch eine begeisterte Leserin. Gibt es ein Buch, dass Du so sehr liebst, dass Du es Dir immer und immer wieder kaufen würdest, wenn Du es verlörest?
Jaaaaaaa, „Der Kuss des Kjer“ von Lynn Raven, wieder und wieder und wieder und wieder …
Wofür, außer für Bücher, begeisterst Du Dich noch?
Ich nähe Sommerkleider für mich. Ich spiele besonders gerne Assassins Creed auf meiner Playstation und ich tanze sehr gern (Standard, Latein oder Freistil). Ben und Jerrys Eis begeistert mich auch sehr. *lach*
Seit Kurzem betreibst Du einen eigenen YouTube-Kanal. Was genau machst Du da?
Ich nehme meine Zuschauer mit zu Lesungen oder auch auf die Buchmessen. Ich habe dieses Jahr auf der LBM16 viele lustige Interviews unter dem #findedaseinhornindergoldenenbox geführt und diese hochgeladen. Und mein erstes „Follow my day“ (oder wie ich es nenne „Einen Tag im bohndorfschen Wahnsinn“) ist auch schon online. Ich plappere und plaudere, zeige Goodies von anderen Autoren und verrate ein paar Details über meine Projekte. Bis jetzt finden das 13 Abonnenten interessant, aber ich hoffe, ich erreiche bald mehr Menschen.
Dein erstes KopfKino-Buch erscheint im Juli diesen Jahres. Sein noch nicht endgültig feststehender Arbeitstitel lautet „Rent an Enkel“. Die Idee und das Manuskript haben uns sofort überzeugt, ebenso wie Dein Schreibstil. Erzähle doch einmal, worum es in dieser Geschichte geht und wie Du auf diese Idee gekommen bist.
Das vorrangige Thema ist die Alterseinsamkeit, welche leider sehr verbreitet ist und schnell wächst. Erna und Thea, die zwei rüstigen, verwitweten Rentnerinnen Mitte siebzig, waren zusammen in der Schule, und alle 10 Jahre findet ein Klassentreffen statt. Als nun, 60 Jahre nach dem Abschluss, erneut eine Einladung eintrifft, treibt eine bestimmte Bedingung darin sie zu einem verhängnisvollen Schwindel. Dabei gerät das Leben der Frauen leicht aus den Fugen, und ihre Wege kreuzen sich mehr als einmal. Ach ja, die zwei können sich übrigens nicht leiden.
Dürfen sich die Fans von "Kurzromanen in Spielfilmlänge" auf weitere Geschichten von Dir freuen oder anders gefragt: Arbeitest Du schon an weiteren Manuskripten, egal ob für KopfKino oder nicht?
Wie oben schon erwähnt, gibt es da ja diese Märchennovelle, und diese Adaption von Dornröschen ist der Auftakt einer ganzen Novellenreihe. Also, ja! Kurzromane wird es auch weiterhin von mir geben.
Was wünscht Du Dir für die Zukunft, einerseits ganz allgemein und für Deine KopfKino-Geschichte(n) im Besonderen?
Ich möchte, dass meine Geschichten gelesen werden und das sowohl allgemein, als auch für „Rent an Enkel“ (AT). Ich möchte meine Leser dazu kriegen, dass sie mit den alten Menschen reden, sie wahrnehmen, denn sie sind echt lustig, herzlich und ja, auch schrullig, aber sehr liebenswert. Außerdem wünsche ich mir, dass mehr Leute sich bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) informieren und registrieren.
Vielen Dank, liebe Julia, für dieses Begrüßungsinterview. Ich hoffe, Du wirst genauso viel Spaß mit Kurzromanen in Spielfilmlänge haben wie wir.
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