6 Sterne für "Wie ein fernes Lied"
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In der Rubrik "6 Sterne für..." stellt der KopfKino-Verlag in unregelmäßigen Abständen Bücher anderer Verlage oder Autoren vor, die ganz besonders empfehlenswert sind. Während auf den meisten Bewertungsplattformen üblicherweise 5 Sterne das Maximum darstellen, die für ein sehr gutes Buch vergeben werden können, hätten die hier vorgestellten Bücher nach Ansicht unserer Rezensenten auch 6 Sterne verdient, wenn es so viele Sterne denn gäbe.
Sie stechen nach Ansicht unserer Rezensenten sogar noch aus den sehr guten Büchern heraus.
Heute: "Wie ein fernes Lied" von Micaela Jary aus dem Piper-Verlag
Rezensiert von Bloggerin Sabrina Bläsche
Inhalt:
Hamburg,1939: Verzweifelt sieht Marga dem Zug hinterher, mit dem ihr Jugendfreund Michael in die Ferne reist. Seit sie denken kann, ist sie in den jüdischen Klarinettisten verliebt, zahllose Stunden verbrachte sie mit ihm in den Tanzlokalen der Hamburger Swingjugend. Obwohl seine Herkunft ihn zur Emigration nach Paris zwingt, ist Marga fest entschlossen, ihn wiederzusehen. Denn ihre Liebe ist wie ein Lied, das niemals verklingt. Doch in dessen süße Melodie mischen sich schon bald die kalten Klänge des Krieges ...
(Quelle: Piper Verlag)
Über die Autorin:
Micaela Jary wurde als Tochter des Filmkomponisten Michael Jary in Hamburg geboren. Sie wuchs in der Welt des Kinos und der Musik auf und arbeitete als Zeitungsredakteurin, ehe sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Seit vielen Jahren schreibt sie nun erfolgreich Bücher. Durch ihren Vater lernte sie viele Größen des Swing der 30er- und 40er-Jahre persönlich kennen, die sie zu dem Roman "Wie ein fernes Lied" inspirierten. Sie lebte lange in Paris und wohnt heute mit Mann und Hund in Berlin und München.
(Quelle: Piper Verlag)
Meine Meinung:
Nachdem mich schon "Das Haus am Alsterufer" von Micaela Jary überzeugen konnte war es für mich keine Frage, auch dieses Werk von ihr lesen zu wollen.
Der Einstieg in die Handlung ist gut gelungen und die Spannung baut sich nach und nach weiter auf.
Der Schreibstil von Micaela Jary ist auch hier wieder flüssig und gut zu lesen. Noch authentischer wird die Erzählung durch damalige Ausdrücke und die angepasste Redensart. Zudem hat die Autorin hier ebenfalls noch familiäre Begebenheiten mit eingebunden.
Die Handlung ist in zwei Erzählstänge gegliedert, einmal aus der Erzählerperspektive in der Zeit des zweiten Weltkriegs (1939 - 1944) und aus den Jahren 1999 und 2000. Die Stränge sind am Anfang recht weit auseinander aber mit voranschreiten der Geschichte kommen diese sich immer näher und finden in einem grandiosen Ende zusammen.
Die Kriegszeit ist sehr anschaulich beschrieben und man wird von ihr direkt gefangen genommen und kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Gesetze und damaligen Verbote sind sehr gut beschrieben und man kann sich in die Verhältnisse hineinversetzen.
Die Geschichte spielt hauptsächlich in Hamburg und Paris. Diese und auch die anderen kurz besuchten Schauplätze sind sehr detailreich und liebevoll beschrieben, so dass man sich fast selbst vor Ort befindet.
Genauso verfährt die Autorin mit den Protagonisten.
Marga, die Protagonistin aus der Kriegszeit ist eine starke junge Frau die für ihre Musik lebt. Sie studiert und möchte Sängerin werden. Um mit einem Orchester auf Tour zu gehen setzt sie das Studium kurzzeitig aus und hofft zudem, auch ihren Jugendfreund und ihre Liebe Michael wieder zu finden.
Dieser ging mit fremdem Pass ins Ausland da er Halbjude ist und für ihn die Verhältnisse immer gefährlicher wurden. Er versucht seinen Weg im vom Krieg gebeutelten Europa zu finden und zu überleben.
Andrea die in den Jahren 1999/2000 lebt, versucht sich mit Musikengagements in Hotelbars über Wasser zu halten und ihr Studium zu finanzieren. Sie hat es nicht immer leicht findet aber immer wieder einen Weg.
Ihr hört öfters mal ein alter Mann zu, Jules Delaborde. Als dieser in einen Unfall gerät werden alte Geschichten ausgegraben und Andrea hilft Frank, einem Journalisten, mehr über diesen alten Mann und seine Vergangenheit herauszufinden. Dabei wird auch ihre familiäre Vergangenheit ganz schön auf den Kopf gestellt.
Was der Autorin sehr gut gelungen ist, ist dass sie stets Parellelen in den beiden Handlungssträngen eingebaut hat und diese nach und nach einen Zusammenhang herstellen.
Das Ende dieses Buches hat mich sehr überrascht und die Geschichte hätte gerade so zu der damaligen Zeit stattfinden können.
Fazit:
Ein weiterer Roman von Micaela Jary der mich vollends überzeugen konnte. Sie zieht mit ihrem Roman "Wie ein fernes Lied" die Leser in ihren Bann. Ein guter Mix aus Liebe, Hoffnung, Angst und Trauer machen diese Handlung spannend und die geschichtlichen wie familiären Ereignisse runden das Buch ab.
Rezension von Sabrina Bläsche
mit freundlicher Genehmigung durch Binchens Bücherblog
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